Freilichtbühnen-Schneiderei hat Kostüme für Theater Marl genäht
Mit Melone und Schlafanzug zum Mond
Billerbeck. Für Steffi Bäumer-Enzen, Dagmar Nauschütte und Brigitte Schumacher von der Freilichtbühnen-Schneiderei war es eine ganz besondere Aufgabe. Denn sie haben nicht wie sonst üblich Kostüme für die eigenen Produktionen fleißig genäht, sondern sich für das Theater Marl an die Nähmaschinen gesetzt und die Schauspieler für die Inszenierung des Wintermärchens „Peterchens Mondfahrt“ textilmäßig ausgestattet. „In dieser Coronazeit war das ein Highlight“, sagt Brigitte Schumacher. „Das hat richtig Spaß gemacht.“ Schließlich hat die Freilichtbühne ihre Saison coronabedingt abgesagt, das Nähen der Kostüme für das eigene Wintermärchen wurde ad acta gelegt. Für die Kostüme in Marl hätten sie viel mit Fotos der Schauspieler gearbeitet, da eine Anprobe wie sonst üblich nicht möglich war. Die Größen hätten zwar vorgelegen, „aber eine Größe 38 ist nicht eine Größe 38“, so Dagmar Nauschütte. „Wir haben quasi Blind auf Papier gearbeitet.“ Also seien sie auch mal selbst in die Kostüme geschlüpft, um sie anzuprobieren. Steffi Bäumer-Enzen, die selbst auch als Regisseurin aktiv ist, hat auch schon „Peterchens Mondfahrt“ vor vielen Jahren inszeniert. „Da hatte der Maikäfer verkehrte Fühler“, erinnert sie sich und muss dabei lachen. „Mich hat der Ehrgeiz gepackt, dass es nun die richtigen werden.“ Die Fühler hat sie aus Moosgummi gestaltet und an einer Melone befestigt. Es sei ein modernes Maikäferkostüm, das aber die besonderen Merkmale dieses Insekts habe – eben die Fühler und das weiße Zackenband am Körper.