Doris Eismann hält als Verkäuferin im Lebensmittelhandel den Laden am Laufen
„Ich mache einfach meine Arbeit“
Coesfeld. Doris Eismann bekommt jedes Mal eine Gänsehaut, wenn sie von den Liebenswürdigkeiten der Kunden erzählt. Worte des Dankes und der Anerkennung, kleine Präsente. Einer habe sogar einen Blumenstrauß für das ganze Team geschickt. So viel Freundlichkeit habe sie in ihrem ganzen Berufsleben noch nicht erlebt, sagt Doris Eismann. Die 54-jährige Gescheranerin ist gelernte Fleischereifachverkäuferin und arbeitet seit 15 Jahren im E-Center in Coesfeld, wo sie aktuell die Abteilung Molkerei leitet. Sie freut sich über die gesellschaftliche Anerkennung, die ihrem Beruf in der Krise zuteil wird. „Man ist nicht mehr nur die Verkäuferin XY. Man wird anders wahrgenommen, mehr wertgeschätzt“, so Eismann, die diese Veränderung nicht nur an besonderen Gesten des Dankes festmacht. Eismann: „Der Ton hat sich verändert. Früher hieß es nur: Wo haben Sie denn die Hefe? Heute sagen die Leute: Entschuldigung. Ich trau mich gar nicht zu fragen, aber gibt es wieder Hefe und wo finde ich sie?“