Gesundheit
Tönnies: Branche nicht unter Generalverdacht stellen
Rheda-Wiedenbrück (dpa/lnw) - Die Firma Tönnies, Deutschlands größer Fleischverarbeiter, wehrt sich nach zahlreichen Corona-Infektionen bei einem Wettbewerber in Coesfeld dagegen, die Branche unter Generalverdacht zu stellen. «Wir wurden in der Ernährungsindustrie vor acht Wochen aufgefordert, während des Lockdowns weiter zu arbeiten, so wie Krankenhäuser, Pflegeheime und die Energieversorgung», sagte Sprecher André Vielstädte am Freitag auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur. Diesem Auftrag sei das Unternehmen mit Sitz in Rheda-Wiedenbrück nachgekommen - «bei dem Wissen, dass wir dadurch ein erhöhtes Infektionsrisiko haben.» Trotz erheblicher Maßnahmen, die Tönnies umsetze, bleibe - wie in Krankenhäusern oder Pflegeheimen - ein Restrisiko. «Im Lichte dieses bekannten Zielkonflikts darf nicht eine ganze Branche nun unter Generalverdacht gestellt werden», teilte der Sprecher mit. Tönnies unterstütze den Gesundheitsminister in der konsequenten Risikominimierung während der Corona-Pandemie. «Wir haben jedoch beispielsweise im Kreis Gütersloh aktuell keine erhöhtes Infektionsgeschehen. Daher sind wir offen für die Testung aller Mitarbeiter wenn ein Infektionsgeschehen herrscht», hieß es weiter.