Ehemaliger Coesfelder hat ein besonderes Buch über die Folgen der Pandemie herausgegeben
Was die Corona-Krise mit den Armen macht
Coesfeld. Zur Corona-Krise sind mittlerweile schon einige Bücher veröffentlicht worden. So mancher Autor hat die Pandemie als literarisches Gewinner-Thema für sich entdeckt. Ganz anders verhält sich das bei dem Buch „Solidarität in Zeiten von Corona und darüber hinaus“, das der aus Coesfeld stammende Soziologe und Pädagoge Uwe Kemmesies gemeinsam mit Gerhard Trabert, einem weltweit engagierten Notfallmediziner und Aktivisten in der Armutsbekämpfung, herausgegeben hat und das die sozialen und kulturellen Folgen von Covid-19 beleuchtet. Dafür war, wie Kemmesies in der Einleitung berichtet, gar nicht so leicht ein Verlag zu begeistern. „Das Thema Armut verkauft sich nicht gut“, bekam er zu hören. Nach zahlreichen Absagen griff schließlich mit Oekom doch noch ein Verlag zu. Ein Glücksfall. Denn herausgekommen ist nicht nur „Ein Plädoyer für nachhaltige Armutsbekämpfung“, wie der Untertitel verheißt, sondern ein facettenreiches Kaleidoskop der Krise, das sich nicht an den gängigen Klischees und Alltagsfragen (Wie hoch ist der Inzidenzwert heute?) orientiert, sondern an den Auswirkungen der Infektion auf diejenigen, die am Rande der Gesellschaft leben. Die 28 Autoren zeigen auf teils ganz persönliche Weise auf, was Corona mit den Armen macht und was nötig wäre, um solche Krisen für sie künftig besser abfedern zu können.